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Cyber-Mobbing

 

Mobbing ist kein neues Phänomen, aber mit der Ausweitung auf den digitalen Raum, hat es eine ganz neue, verschärfte Dimension angenommen. Das Internet ist mittlerweile fixer Bestandteil im Alltag der Jugendlichen. Durch das Smartphone haben sie jederzeit Zugang zu Internet und können die digitalen Kommunikationswege wie WhatsApp, Facebook, Twitter und Co nutzen:

Was ist Cyber-Mobbing

 

Unter Cyber-Mobbing wird das bewusste Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen über digitale Kommunikationsmittel verstanden. Im Internet werden vor allem Messenger wie WhatsApp, Foto- und Videoplattformen wie Instagram oder YouTube und Soziale Netzwerke wie Facebook dazu missbraucht. Für die Betroffenen ist es besonders schlimm, da sich Beleidigungen über das Internet sehr schnell verbreiten und innerhalb kurzer Zeit ein sehr hoher Adressatenkreis erreicht werden kann. Außerdem sind die Betroffenen durch die Verlagerung ins World Wide Web rund um die Uhr den Attacken ausgesetzt.

 

Ist Cyber-Mobbing strafbar?

 

Cyber-Mobbing ist in Österreich nach § 107c StGB strafbar. Strafbar macht sich, wer eine Person über einen längeren Zeitraum hindurch via Computersysteme oder Smartphone an der Ehre verletzt oder Fotos des persönlichen Lebensbereiches für eine größere Zahl von Menschen wahrnehmbar macht, sodass sich das Opfer in seiner Lebensführung unzumutbar beeinträchtigt fühlt. Der Strafrahmen für derartige Handlungen reicht bis zu einem Jahr. Hat die Tat den Selbstmord oder einen Selbstmordversuch der verletzten Person zur Folge, so liegt der Strafrahmen bei bis zu drei Jahren.

 

Wie Schule aktiv werden kann

 

Cyber-Mobbing tritt vor allem im unmittelbaren Umfeld der Opfer auf und da ist die Schule auch ein wichtiger Teil davon. Daher ist die Schule ebenfalls gefragt, (Cyber)mobbing früh zu erkennen bzw. Rahmenbedingungen zu setzen, die kein (Cyber)mobbing zulassen:

 

  • Schüler in ihrem Selbstbewusstsein stärken
  • Empathie steigern
  • Klassenklima verbessern
  • Wertschätzender Umgang auch unter Lehrerkollegen
  • Konstruktive Feedback-Kultur
  • Gutes Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler schaffen
  • Verhaltensvereinbarungen erstellen
  • Umgangston thematisieren
  • „Kummerkasten“ (E-Mail oder „echter“ Briefkasten) einrichten
  • Peer-Modelle einführen: Schüler helfen sich gegenseitig – dafür müssen Jugendliche aber geschult werden
  • Hilfe von außen suchen (Schulpsychologie, Kinder und Jugendanwaltschaft etc.)
  • Weiterbildungen zum Thema besuchen

 

Tipps für Eltern

 

  • Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind und reden Sie darüber. Mobbing kann sehr belastend sein, überhaupt wenn sich Kinder niemanden anvertrauen kann. Nehmen Sie Ihr Kind ernst und vermeiden Sie Vorwürfe und Schuldzuweisungen.
  • Überlegen Sie sich eine Strategie und sprechen Sie mit Ihrem Kind, was gegen Mobbing getan werden kann. Unterstützen Sie Ihr Kind, dass die peinlichen Fotos entfernt werden, indem die Verantwortlichen zur Löschung aufgefordert oder direkt die Seitenbetreiber kontaktiert werden. Wenn dies nichts hilft, können Sie sich an den Internet Ombudsmann wenden.
  • Versuchen Sie die Täter zu identifizieren. Meist stammen die Täter aus dem Umfeld der Opfer. Suchen Sie das Gespräch mit der Schule bzw. dem Ausbildungsplatz.
  • Erstatten Sie Anzeige. In schwerwiegenden Fällen sollten Sie die Polizei verständigen.

Um Cyber-Mobbing vorzubeugen, zeigen Sie Interesse an der Lebenswelt Ihres Kindes und informieren Sie sich über die Handy- und Internetnutzung. Reden Sie mit Ihrem Kind über das Verhalten im Internet und Weitergabe von persönlichen Daten.

 

 

Weiterführende Literatur und Unterrichtsmaterialien


 

Aktiv gegen Cyber-Mobbing
Saferinternet.at informiert mit diesem Unterrichtsmaterial praxisnah über Cyber-Mobbing und gibt konkrete Unterstützung bei der Behandlung des Themas in der Schule. Das Material richtet sich vor allem an Lehrende der Sekundarstufe I, bietet aber Unterstützung für alle Schulstufen.

 

Mobbing an Schulen
Dieser Leitfaden für die Schulgemeinschaft im Umgang mit Mobbing gibt Hilfestellung zur Einschätzung von Mobbingsituationen, Hinweise zur Planung und Umsetzung im konkreten Fall und soll Handlungssicherheit im Umgang mit Mobbingvorfällen bieten.


Medien in der Familie

Der Ratgeber gibt Eltern einen Überblick über die Welt der digitalen Medien und weist auf Chancen und Gefahren im Familienalltag hin. Eines der 17 Kapitel widmet sich dem Thema Cyber-Mobbing und bietet Tipps und Informationen zu Kontaktstellen.


Flyer: Cyber-Mobbing

Der Flyer erklärt, wie man Mobbing-Opfern helfen kann sich und sich selbst gegen Mobbing in der digitalen Welt zur Wehr setzen kann – kompakt und einfach zusammengefasst.

 

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